Projekttage und Apfelfest

28. Oktober 2022

Wie andere Kinder auch, haben die SchülerInnen der Otfried Preußler Grundschule unter den Beschränkungen der Pandemie auf Sozialkontakte verzichten müssen. Die Auswirkungen dieser Maßnahme zeigen sich auch heute, Monate nach der Rückkehr in den normalen Schulbetrieb, im Sozialverhalten der Kinder.

Rücksichtnahme, Hilfsbereitschaft, sich zurücknehmen können, gemeinsame Ziele angehen können sind nur einige Verhaltensweisen, die wieder verinnerlicht und damit ins Verhaltensrepertoire der Kinder aufgenommen werden müssen. Das Kollegium der Otfried Preußler Grundschule, das nach dem Konzept „Sozialwirksame Schule“ nach Hopf arbeitet, sah sich nach der Pandemie erneut vor die Aufgabe gestellt, soziale Verhaltensweisen im Klassenverband zu schulen.

Dank dem Projekt Rückenwind und der Bürgerstiftung war es finanziell möglich, dass je zwei Erlebnispädagogen der Paulinenpflege und von KOMM MIT RAUS gebucht werden konnten. Während der beiden Projekttage wurden im jeweiligen Klassenverband Situationen geschaffen, die nur im Team bzw. im Klassenverband lösbar sind. Lösungsvorschläge finden, zuhören können, gemeinsam abwägen und sich bei der Umsetzung der Lösung als Teil des Ganzen zu verstehen, wurden gefordert. Die gemeinsame Strategie wurde durch das Erreichen des Ziels belohnt. Der Erkenntnisgewinn, dass im Miteinander der richtige Weg liegt, wurde erkannt.

Den Projekttagen folgte direkt das Apfelfest, das der Förderverein in Kooperation mit der Grundschule veranstaltet hatte.

Zunächst in der Tannbachhalle geplant, musste aufgrund der Hallenbelegung durch Flüchtlinge ein neuer Veranstaltungsort gefunden werden. Die Firma Arnold, die in Miedelsbach die Alte Kelter aufwändig saniert hatte, ermöglichte die Nutzung der Räumlichkeit sowohl für die Projekttage als auch für das Apfelfest.

Die zur Ernte zur Verfügung gestellten Apfelbäume Miedelsbacher Stücklesbesitzer wurden am Donnerstag von Eltern und dem Vorstand des Fördervereins geschüttelt. Am Freitag sammelten die Kinder der Schule mit ihren Lehrkräften und einigen Eltern die Äpfel ein. Nach der Nachlese am Nachmittag durch den Förderverein und ElternhelferInnen befanden sich in den 5 Anhängern schließlich mehr als 4 Tonnen Äpfel.

Am Samstag, dem Tag des Apfelfestes, gab es dann mehrere Tiefschläge zu überwinden.

160 Würste, die 3 Tage zuvor in Kühlschrank zur Kühlung gelegt worden waren, mussten entsorgt werden. Der im Jahr zuvor erworbene Kühlschrank hatte unbemerkt seinen Geist aufgegeben. Schnelles Handeln war gefragt, so dass Ersatz beschafft werden konnte.

Der Aufbau der Stände für den Saftverkauf, das Waffelbacken und für die Grillwürste, geschah bei starkem Regen. Würde das die Besucherfreude der Miedelsbacher dämpfen? Pünktlich zu Beginn des Festes um 14 Uhr setzte der Regen glücklicherweise aus. Die 12 m lange gemietete Apfelpresse von Philipp Ricker konnte in Betrieb genommen, doch nach wenigen Sekunden setzte der Motor aus – die Sicherung war wegen zu hoher Last rausgeflogen. Anfänglich einsetzende Ratlosigkeit ging in kreative Betriebsamkeit über. Nach einer bangen Viertelstunde war das Problem gelöst und die Befüllung mit Äpfeln konnte starten. Am Nachmittag konnten die zahlreichen BesucherInnen in der Alten Kelter von Eltern gespendeten Kuchen und Kaffee genießen. Im Außenbereich gab es Waffeln, die die ViertklässlerInnen backten, sowie die neu erstandenen gegrillten Würste. In der Alten Kelter konnten die Miedelsbacher an schön geschmückten Tischen bei Kaffee und Kuchen ins Gespräch kommen.

Um 19.30 Uhr gaben schließlich Calo Rapallo und Frank Mühlberger ein mitreißendes Gitarrenkonzert. Lieder von den Beatles, Bruce Springstine und Deep Purple – um nur einige Größen zu nennen-, schufen eine tolle Atmosphäre in der Alten Kelter. Die Spenden der ZuhörerInnen deckten die Gage der Künstler, so dass die Einnahmen aus dem Verkauf der Ess- und Trinkwaren (nach Abzug der Ausgaben) über den Förderverein, der Schule zu Gute kommen werden.

Abends waren dann 2038 l Apfelsaft bester Qualität – alles Bio – in 3 und 5 l „Bag in Box“ Packungen abgefüllt bzw in Gläsern verkauft. Ca 200 Packungen dürften schon den Besitzer gewechselt haben. 260 Packungen lagern nun in der Schule und warten auf AbnehmerInnen.

Dank der Mithilfe von Eltern und der Kinder war das Fest ein schöner Ort der Begegnung und wird allen Teilnehmenden sicher noch lange im Gedächtnis bleiben.